Vilcabamba – Zu Besuch im Tal der Hundertjährigen

Die Faszination um Vilcabamba

Spinne im Podocarpus Nationalpark Ecuador Vilcabamba

haariger Bewohner Vilcabambas

Ganz im Süden Ecuadors, nur noch ein paar Fahrstunden von Peru entfernt, gibt es einen Ort in dem die Menschen erstaunlich alt werden. Warum das so ist, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Die einen sagen, es läge an dem angenehmen Klima. Die anderen sagen, es liegt an dem Wasser, welches durch Vilcabamba fließt, dessen Genuss ein langes Leben begünstigen würde. Vielleicht aber auch, weil die Menschen hier einfach viel weniger Stress ausgesetzt sind. 

Vilcabamba Tal Ausblick Podocarpus Nationalpark EcuadorWir erreichen Vilcabamba am späten Nachmittag. Man merkt sofort, dass hier alles etwas ruhiger zugeht, als in den großen Städten Ecuadors. Was einem auch sofort ins Auge springt: es leben hier erstaunlich viele alte Menschen. Viele schätzungsweise jenseits der 70 Jahre, die noch rüstig ihr Fahrrad durch den Park inmitten von Vilcabamba schieben oder mit Einkaufstüten und einem leisen Lächeln auf den Lippen durch den Ort schlendern. Vilcabamba ist außerdem bekannt für die vielen Hippies, die sich hier im Laufe der Zeit niedergelassen haben und die das ruhige Leben in der schönen Natur hier schätzen. Auch erstaunlich viele US-Amerikaner leben hier. Unter den 5.000 Einwohnern sollen ca. 1.000 US-Amerikaner sein. Zum Beispiel die etwas hippiemäßig gekleidete Mutter, die Ihre drei Kids mit dem großen Jeep von der Schule abholt.

Vilcabamba hat viele Gesichter

Regenbogen über Vilcabamba Ecuador

Regenbogen über dem Tal von Vilcabamba

Vier westlich aussehende Teens (oder auch knapp jenseits des Teenageralters) lungern tagsüber wie auch abends mit Ihren kleinen Hunden auf dem Platz im Zentrum herum und erschnorren Zigaretten von den Touristen, die in den umliegenden Restaurants auf ihre Essen warten. Ein ebenfalls westlich aussehender junger Gitarrist mit Freundin und Kleinkind verdient sich ein paar Dollar dazu, indem er in den Restaurants jeweils ein, zwei Lieder spielt und anschließend den Hut herumgehen lässt. Vilcabamba hat viele Gesichter – alte und junge.

Die hiesigen Lieblingsaktivitäten sind…

  1. in Hängematten liegen und den Tag an sich vorbei ziehen lassen
  2. Wandern auf einem der Trail’s um Vilcabamba
  3. Horseback Riding

Nach zwei Bier am Abend haben wir uns genug Übermut angetrunken und entschließen uns dazu einen Full Day Horseback Riding Ausflug zu buchen. 6,5 Stunden sollen das sein. Buchen wir doch gleich für den nächsten Tag! Gesagt getan. 🙂

Übermut kommt vor dem Fall … oder wie war das?

Am nächsten Morgen stehen wir um 9:00h „abrittbereit“ beim Touranbieter und warten auf unsere Pferde. Der Guide kommt um die Ecke gesaust, mit unseren zwei Pferden im Schlepptau und schon kann es losgehen.

Vilcabamba Ecuador Horseback Riding Podocarpus Nationalpark Start

Wir reiten zu dritt mit unserem Guide durch Vilcabamba und in Richtung des Podocarpus Nationalparks. Der Podocarpus Nationalpark wurde 1983 gegründet. Er umfasst eine Fläche von 144.993 Hektar und liegt im Süden Ecuadors zwischen Loja und Vilcabamba. Die Vilcabamba Ecuador Horseback Riding PodocarpusHöhenunterschiede im Nationalpark sind gewaltig. Von 900m im Flachland bis zu 3.600m im Hochland. 

So geht es auch schnell ziemlich steil bergauf. Wir sollen uns im Sattel stark nach vorne lehnen, damit die Pferde es leichter haben. Machen wir gerne, denn wir sind ziemlich froh diese Strecke nicht laufen zu müssen.

Vilcabamba Ecuador Horseback Riding Podocarpus Nationalpark

Aussicht Vilcabamba Ecuador Horseback Riding Podocarpus

Aussicht Vilcabamba Ecuador Horseback Riding Podocarpus

Verschnaufpause für Mensch & Tier

Reiten Vilcabamba Ecuador Horseback Riding PodocarpusJe weiter wir nach oben reiten desto umwerfender wird die Aussicht auf den Nationalpark und das Tal. Ein kleiner Stopp am Wasserfall nach ein paar Stunden auf dem Pferd tut unheimlich gut. Es geht doch ganz schön in die Knochen – das Reiten und Festhalten…

Zur Mittagspause gibt es leckere Sandwiches an einem kleinen Bachlauf mitten im Nationalpark. Andere Menschen begegnen uns hier nirgends und wir sind froh die Ruhe genießen zu können.

Reiten Vilcabamba Ecuador Horseback Riding Podocarpus

Am Nachmittag machen wir uns auf den Rückweg und sind abermals froh auf dem Rücken dieser tollen Pferde sitzen zu können. Diesen Weg zu laufen wäre ziemlich anstrengend. Da es
stundenlang hoch und runter geht und der Weg im Prinzip aus groben großen Steinen besteht, ist selbst das Reiten hier ganz schön anstrengend. Auch für die Pferde, die zwischendurch immer mal wieder eine kurze Verschnaufpause bekommen (über die wir uns übrigens auch freuen 🙂 ).

Reiten Vilcabamba Ecuador Horseback Riding Podocarpus

Nach knapp sechseinhalb Stunden können wir uns kaum noch im Sattel halten. Hilfe, tut das weh!! Wir wollten morgen eigentlich von früh bis spät im Bus sitzen und die Grenze nach Peru überschreiten. Damit warten wir wohl besser noch einen Tag… Oder zwei!

Unseren Blogbeitrag zur Grenzüberquerung ein paar Tage später könnt ihr hier lesen: Geschichte einer Grenzüberquerung

Gefallen – also aus dem Sattel – sind wir übrigens nicht. Da waren wir doch etwas stolz 🙂

Reiten Vilcabamba Ecuador Horseback Riding Podocarpus

2 Kommentare

  1. Pingback: Geschichte einer Grenzüberquerung – Papageientaucher

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