
Teil 4 unseres Salkantay Trekking Abenteuers zum Machu Picchu findet ihr hier: Der Salkantay Trek (Teil 4) – Hidroeléctrica bis Aguas Calientes sowie alle anderen Teile über unseren Blog
Wie kommen wir da nur hoch?
Heute ist Tag X. Der Machu Picchu ruft uns – wir können ihn schon hören. Oder ist das der Wecker?? Es ist der Wecker und der klingelt uns schon um 3:30h aus dem Bett. Leider gibt es heute keinen Coca Tee ans Bett und auch kein „Pachamaaaamaaa“ Wake-Up Ruf. Wir müssen heute selbst aufwachen und das schon so früh. Um 4h treffen wir uns in der Hotellobby. Jeder bekommt seine Lunchtüte, gepackt mit einem Schinken-Käse-Avocado-Sandwich, einer Mandarine und einer Banane.
Es gibt von Aguas Calientes aus genau zwei Möglichkeiten nach oben auf den Machu Picchu zu kommen:
- 1. Möglichkeit: Laufen. Und zwar über 1.700 Treppenstufen. Der Weg, 1,5km, nach Oben ist durch ein Tor versperrt, das jeden Morgen pünktlich um 5:00h öffnet. Schon vor Öffnung versammeln sich die vor Kälte zitternden Wartenden und verteidigen ihren Platz ganz vorne am Tor mit Ellenbogen. Nach Öffnung drängen sich dann hunderte Besucher jeden Tag durch das Tor und kämpfen sich die Stufen nach oben. Jeder mit dem Willen als Erster oben zu sein…
- 2. Möglichkeit: der Bus. Es gibt genau ein Busunternehmen, das ab 6:00h die wartenden Besucher an der Bushaltestelle in Aguas Calientes einsammelt und den steilen Weg nach oben zum Machu Picchu bringt. Die schnelle, weniger schweißtreibende Variante quasi.
Wir haben uns nach einigem Überlegen für die Bus-Variante entschieden. Zu anstrengend waren die letzten Tage und bei dem Gedanken an Hunderte Menschen, die sich gegenseitig beim Treppaufsteigen überrennen (und das morgens um 5:00h) vergeht uns die Freude auf den Machu Picchu. Wir kaufen also noch am Vortag unsere Bustickets.
Zum Busticket Kauf: Die Ticketverkäufer sind sehr streng. Mitzubringen sind die Reisepässe, die Eintrittstickets für den Machu Picchu und Bargeld. Das Ticket nach oben kostet 24$ pro Person. Wir haben einige Leute gesehen, die ewig in der Schlange für den Ticketkauf anstanden und dann ohne Ticket wieder abzogen, da wohl der Pass oder Bargeld fehlten. Sehr ärgerlich.
Hunderte warten auf den ersten Bus

Um 4:30h stehen wir zusammen mit Carlos in der Schlange der Menschen, die alle den ersten Bus nehmen wollen. Und das sind viele. JEDER will nun mal als erstes oben sein und die Inkastätte sehen, noch bevor sie mit tausenden Touristen übervölkert ist.
Wir steigen in Bus Nr. 9, der an diesem Morgen zum Machu Picchu hochfährt. Obwohl wir recht weit vorne in der Schlange standen. Naja – Bus Nr. 9 ist doch super 🙂

Der Bus fährt uns in 15 Minuten hoch auf den Berg und setzt uns direkt vor den Einlasskontrollen ab. Doch was ist das?? Es stehen schon hunderte Menschen dicht gedrängt vor dem Einlass und warten auf die Öffnung.
Viele derer die den Weg zu Fuß nach oben nahmen, stehen komplett verschwitzt in T-Shirt da. Bei ca. 5 Grad Außentemperatur. Uhhaa. Die Läufer unserer Pachamama Gruppe standen übrigens ganz vorne in der Schlange.
History is Mistory
Um 6:20h sind wir durch die Ticketkontrollen und hören gespannt unserem Guide Carlos zu, der uns erste Infos zum Machu Picchu gibt. Und schnell ein Gruppenfoto geschossen, bevor die ganzen (anderen) Touris kommen…

Dann geht plötzlich die Sonne auf und strahlt Machu Picchu und die umliegenden Berge an 🙂 Ein Moment den man nie vergisst…




Wir bekommen eine zweieinhalbstündige Tour mit Carlos quer durch Machu Picchu. Es geht über etliche Stufen nach oben und auch wieder nach unten. Die Bewohner des Machu Picchu waren Meister des Bauhandwerkes. Faszinierend sind die Mauern und Wände aus Steinen, die exakt so zurecht geschliffen wurden, dass sie perfekt ineinander passen.
Über die Ruinenanlage laufen einige Lamas und schmatzen das saftige Gras zwischen den Häusern.



Um 9:00h ist die Tour mit ihm zu Ende und die Gruppe löst sich auf, denn einige wollen den Aufstieg zum benachbarten Berg in Angriff nehmen.
Der Machu Picchu Mountain und Alternativen
Jeder unserer Gruppe hatte im Vornherein bei „Salkantay Trekking“ unserm Tourveranstalter, das „Machu Picchu Mountain Ticket“ mitgeordert. Vor Ort ist es nicht möglich ein Ticket für den Nachbarberg des Machu zu kaufen – das geht nur zusammen mit dem Ticketkauf für den Machu Picchu. Nun hatten wir alle das Ticket – aber hoch wollten nicht alle.
In der Sonne hier oben ist es herrlich warm. Die Höhe von immerhin 2.400 Meter spürt man deutlich. Wir entscheiden uns gegen das Erklimmen des Machu Picchu Mountain und nutzen stattdessen die Möglichkeit des „Re-Entry“.

Dazu muss man folgendes sagen: Die Wege auf dem Machu Picchu Gelände sind so angelegt, dass man lediglich einmal alles ablaufen kann. Denn die Wege sind Einbahnstraßen. Wer vorprescht und dann noch einmal zurück will, weil er hier und dort noch ein Foto machen will – hat leider Pech.

Es gibt kein Zurück auf dem Gelände. Wer es doch versucht, wird von den Aufsehern mit Pfeifen und erhobenem Finger zurückgewiesen. Keine Chance.
Und genau deshalb ist die Möglichkeit noch einmal auf das Gelände zu kommen (an ein und dem selben Tag mit nur einem Ticket) gold wert. Durch den Ausgang raus – dem Aufseher das „Machu Picchu Mountain Ticket“ vorgezeigt – und los gehts wieder die Stufen nach oben zum Eingang des Geländes.
Machu Picchu – eines der sieben Weltwunder

Wir streunen also noch einmal ganz gemütlich zu zweit durch die Ruinen. Machen hier und dort noch ein Foto und genießen die Aussicht auf die umliegenden Berge. Wie oft hat man schon die Gelegenheit eines der sieben Weltwunder zu bestaunen? Normalerweise sind die Besichtigungen nur mit Guides möglich – eine der Vorschriften des Machu Picchu. Allerdings haben wir auch nirgendwo jemanden gesehen, der das genauer kontrolliert hat.

Machu Picchu gehört zu den sieben Weltwundern. Allerdings erst seit dem 7. Juli 2007. Im Rahmen einer Fernsehshow wurden an diesem Tag in Lissabon die „7 New Wonders of the World“ bekanntgegeben. Die ursprünglichen „7 Weltwunder der Antike“ beinhalteten nicht die Ruinenanlage von Machu Picchu.


Nach insgesamt fünf Stunden in den Ruinen gehen wir Richtung Ausgang. Die Tour mit Carlos war unheimlich interessant und wir haben einiges erfahren und gesehen, was uns hier sonst entgangen wäre. Aber auch danach noch einmal in Ruhe alles besichtigen zu können war traumhaft. Für uns war es die richtige Entscheidung den Machu Picchu Mountain nicht erklommen zu haben.


¡Adios Machu Picchu!
Am Ausgang treffen wir unsere vier amerikanischen Mädels – die schnellsten der Gruppe. Sie hatten nach der Führung auch keine Lust mehr auf den Berg und sind wie wir noch einmal durch die Ruinenanlage gelaufen. Die zwei Holländer haben den Aufstieg versucht – sind aber gescheitert und haben es ebenfalls sein lassen. Lediglich vier unserer Gruppe haben es gewagt und auch geschafft. Sie waren oben. Die Aussicht muss herrlich sein.
Um 12:00h sitzen wir wieder im Bus zurück nach Aguas Calientes. Unser Zug zurück nach Cusco, dem Ausgangspunkt unseres Trekkings, fährt um 15:00h ab. Wir gehen noch etwas essen, holen unser Gepäck und lassen die Bilder und Eindrücke vom Machu Picchu sacken. Im Panoramazug genießen wir ein letztes Mal die Aussicht auf die atemberaubende Landschaft im Sacred Valley (heiliges Tal).
Ein Fazit
Wir kommen spät abends in Cusco an. Jeder wird an seinem Hotel abgesetzt. Vor 5 Tagen wurden wir genau hier früh morgens abgeholt und nun sind wir um einige Muskeln und Mückenstiche reicher und haben großartige Erlebnisse und Erinnerungen mitgenommen.
Zum Touranbieter: Wir können Salkantay Trekking – unseren Touranbieter voll und ganz empfehlen. „Salkantay Trekking“ gehört sicher zu den teuersten Anbietern dieser Touren aber es hat einfach alles gepasst – unsere Guides waren großartig – das Essen fantastisch und das Trekking einfach unvergesslich. Diese fünf Tage waren für uns definitiv eines der Highlights in Peru.
Wer Fragen zum Salkantay Trekking hat darf uns sehr gerne kontaktieren! 🙂

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