
Von Lima aus, wo wir unseren Mietwagen abholten (siehe unsere Erfahrungen zur Mietwagen Abholung) fahren wir unser erstes Ziel – Paracas – an. Nach einem Übernachtungsstop in Pucusana südlich von Lima erreichen wir gegen Abend an Tag 2 Pisco. Das kleine Fischerörtchen Pisco liegt nur 10 Minuten von Paracas entfernt.
Die Ballestas Inseln und Ihre Bewohner
Aufgrund der besser bewerteten und gleichzeitig günstigeren Hostals in Pisco übernachten wir die nächsten Tage hier. Am nächsten Tag starten wir früh in Richtung des benachbarten El Chaco. Wir fahren direkt an den Hafen, parken und buchen unsere Tour zu den Ballestas Inseln. Die Ballestas Inseln bestehen aus den drei Inseln Ballestas Norte, Ballestas Centro und Ballestas Sur. Die Ballestas Inseln sind für Ihren Artenreichtum bekannt. Unter anderem trifft man hier auf Humboldt Pinguine, den südamerikanischen Seebär und sich um die Inseln tummelnde Delfine. Auch etliche Seevögel wie die Inkaseeschwalbe und der Guanokormoran leben auf den Inseln.
Schon auf der einstündigen Fahrt zu den Inseln staunen wir nicht schlecht über den riesigen Vogelschwarm dessen Weg wir kreuzen. Ob das hier normal ist? Wir haben keine Ahnung…


Der Kerzenständer und peruanischer Guano

Auf dem Weg zu den Inseln kommt man bei der Tour auch am „Kerzenständer“ von Paracas vorbei. Die Ähnlichkeit zu den Nazca Linien ist unumstritten, allerdings ist der Candelabro de Paracas laut Wissenschaftlern viel jünger als die Zeichnungen in Nazca. Der Candelabro de Paracas diente vermutlich Seefahrern zur Navigation.
Dann erreichen wir auch schon die ersten Felsen der Inseln. Es riecht schwer nach „Guano“.
Das sind die Exkremente der Seevögel, deren Heimat die Inseln darstellen. Die Felsen sind überzogen mit dem Vogelkot. In dem um die Inseln herrschenden wüstenhaften Küstenklima werden die Exkremente nicht von den Felsen gewaschen. Durch das trockene Klima kann das Guano austrocknen und später abgetragen werden.
Mehr Infos zu Guano, dem „peruanischen Gold“, unter Wikipedia



Auch einige Seelöwen lassen sich blicken. Sie liegen auf den Felsen und genießen die Sonne.



Was man nicht so oft sieht – Pinguine! Auch sie zeigen sich uns und watscheln fröhlich über die Felsen. Es handelt sich um Humboldtpinguine, eine der kleinsten Pinguinarten.
„Der Humboldtpinguin ähnelt in seiner Erscheinung allen anderen Brillenpinguinen und erreicht eine Größe von bis zu 65 cm und ein Gewicht von 3,5 bis 5,9 kg wobei das Durchschnittsgewicht 4 kg beträgt.[1] Seine durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 16 Jahren.“ (Quelle: Wikipedia)


Nach der zweistündigen Tour um die Inseln ging es dann wieder zurück. Zurück an Land haben sich die Nebelschwaden um die Küste verzogen und wir beschließen kurzum zum nahegelegenen Paracas Nationalpark zu fahren. Was sich als gute Entscheidung entpuppen sollte.
Der Paracas Nationalpark

An der Einfahrt zum Nationalpark lösen wir unser Ticket und steuern direkt das Visitor Center an. Sehr interessant, informativ und schön gestaltet, was man in Peru nach ein paar Wochen schon gar nicht mehr erwartet. Wirklich lohnenswert!
Der Paracas Nationalpark besteht zum größten Teil aus Wüste. Goldgelber Sand soweit das Auge reicht. Kaum Autos kommen uns entgegen. Lediglich ein paar Jeeps mit Ausflüglern die eine Tour gebucht haben.

Baden möglich – im eiskalten Pazifik
Als nächstes wollen wir uns den Playa Roja – den roten Strand – anschauen. Leider verpassen wir den irgendwie und fahren zu weit. Wir fahren bis zum Sightseeing Point Raspon, was aber gar nicht so schlecht war. Die Aussicht war auch hier traumhaft. Es gab auch tatsächlich Mutige, die sich in das eiskalte Wasser trauen. Wir gehörten nicht zu diesen Mutigen…

Die Straßen im Nationalpark Paracas gleichen eher Wegen durch Sandwüsten. Befahren kann man sie trotzdem, auch ohne 4×4 Antrieb. Unser Mietwagen ist der Beweis 🙂

Rote und weiße Traumstrände und eine Kathedrale im Paracas Nationalpark
Und dann haben wir es doch auch noch zum roten Strand geschafft. Unglaubliche Farben strahlen uns entgegen. Das gelbe Gestein, der rote Sand und das strahlend blaue Meer.



Nun hatten wir noch ein paar Stunden Zeit bis zur Schließung des Nationalparks um 18:00h. Wir beschlossen also noch ein Stück weiter in Richtung der „La Catedral“ zu fahren. Die Kathedrale ist ein mittlerweile eingestürzter Felsbogen über dem Pazifik. Leider sind mittlerweile nur noch die Überreste zu sehen. Dem schweren Erdbeben im Jahre 2007 konnte er nicht standhalten. Auf dem Weg dorthin hielt uns dann aber der folgende, traumhaft schöne Strand auf:




Zu guter Letzt haben wir es dann doch noch bevor es dunkel wurde zur eingestürzten Kathedrale geschafft:


Mit der schwindenden Sonne sanken nun auch die Temperaturen und das erheblich. Innerhalb von Minuten wurde es ziemlich kalt. Als wir aus dem Park fuhren, wurden wir dann noch mit diesem Sonnenuntergang belohnt. Auf Wiedersehen Paracas! 🙂

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