
Unser Mercedes 608 Campervan

Mehr als 8 Wochen waren wir mit der Renovierung beschäftigt. Es flossen Schweiß, Tränen und Blut. Doch am Ende hatte es sich gelohnt. Aus dem in die Jahre gekommenen Mercedes 608, der vor 40 Jahren zum Wohnmobil umgebaut wurde, entstand ein gemütliches aber gleichzeitig modernes Haus auf 4 Rädern. Unser Zuhause auf Zeit.
Der Ess-Bereich
Doch fangen wir vorne an. Zunächst einmal musste die alte Tapete weichen. Weiß sollte es werden – und hell! Die alten Stoffbezüge der Sitzkissen hatten ausgedient. Neue nähten wir uns selbst. Die Sitzbänke wurden ebenfalls weiß lackiert und ein neuer Tisch, passend zum neuen Boden und der Arbeitsplatte in der Küche rundeten das Ganze ab.



Die Camper Küche
Ja, ist das denn überhaupt noch eine Camper Küche? Wir hörten nach der Renovierung schon des Öfteren, dass manch einer eine kleinere Küche in seiner WOHNUNG hat. Ja, da konnten wir uns echt glücklich schätzen. Die Küche war natürlich vor unserem Umbau schon groß, doch jetzt war der Platz optimal genutzt. Ein großer Gaskocher von Thetford mit 3 Kochfeldern (von denen das stärkste 2,5 kW Leistung hat), daneben eine quasi riesige Arbeitsfläche für Camperverhältnisse und ein großes und vor allem tiefes Spülbecken, mit ausziehbarer Brause an der Spülarmatur. Die Dunstabzugshaube dagegen flog raus, denn die brauchten wir nicht. Unser Kochfeld hat einen Dunstabzug namens „Fenster“ 🙂
Das Vorher-Nachher:



Eine richtige Küche braucht ordentlich Stauraum. Wir haben über der Küchenzeile drei Deckenschränke. Und unter der Küche? Tja, da war früher nur ein Brett und ein Vorhang. Wir wollten Schubladen! Die bauten wir uns selbst (lies hier wie wir das gemacht haben). Gesichert sind die Schubladen übrigens mit Schubladensicherungen, die eigentlich Kinder vom Schubladeninhalt fern halten sollen. In unserem Fall verhindern sie, dass die Schubladen während der Fahrt durch das Wohnmobil fliegen.

Das neue Bett
Das alte Bett war eigentlich eine Sitzgruppe im Heck, die man (wie in Wohnmobilen üblich) abends zum Bett umfunktionierte. Man schlief auf den Polsterkissen und war eigentlich ständig mit Umbauen beschäftigt. Wir wollten ein richtiges Bett. Also kamen die Polsterkissen raus und Lattenrost, Matratze und Matrazentopper rein. Zusätzlich bauten wir uns einen „Bettkasten“. Der Stauraum unter dem Bett sollte zugänglich bleiben. Wir sägten uns eine Bettfront zurecht, sägten ein Türchen aus, lackierten beides und fertig war unser Bett. Seht selbst:


rechts: das fertige Bett

rechts: das neue Bett mit Tür in der Bettfront
Das Bad – oder auch – die Nasszelle
Die Erneuerung der Nasszelle war so ja eigentlich nicht geplant, doch das Bad sah das anders. Ein falscher Schritt und das alte Plastik brach laut knackend. Ahh, zu spät. Also raus damit und alles Neu. Was und wie genau, lest ihr hier (Ein Düdo wird verjüngt – Das Wohnmobil-Makeover)
Ein Vorher-Nachher: Das Endergebnis unserer Lackierereien, Grübeleien und Schleifereien kommt hier 🙂

rechts: das neue Aufsatzwaschbecken und der dezente Spiegel

rechts: die neue Duschwanne, die Stufe zur neuen Toilette links und der neue Boden

rechts: die neue Trockentrenntoilette
Dadurch, dass wir kurzerhand den Schrank neben der Nasszelle in die neue Toilette umgewandelt haben, wurde unser Bad erheblich größer. Vor der Renovierung bekam man schon etwas Platzangst. Das Bad hat nur ein Dachfenster und die dunklen Wände taten ihr übriges für das einengende Platzgefühl. Da die Nasszelle nun beinahe doppelt so groß ist, kann man sich sogar bequem zu zweit darin aufhalten. Und von Platzangst keine Spur mehr 🙂
Der neue Vinylboden
Vinylboden liegt ja gerade voll im Trend. Egal wo man sich im Freundes- und Bekanntenkreis umhört – jeder verlegt heute Vinyl. Auch wir haben uns für Vinyl entschieden und haben es bis heute nicht bereut. In Foren berichten manche von sich wellenden Dielen im Vinylboden. Davon haben wir bis heute nichts bemerkt. Außerdem gefällt uns die Eiche-Optik in unserem Karl wahnsinnig gut! Das Vorher-Nachher:

rechts: der neue Vinyl in Eiche Optik

Was wir sonst noch lieben…
Unsere neuen Tapeten
Die Türen im Wohnmobil, dazu zählen eine Türe im Küchenbereich (ehemals für Küchenutensilien – heute unsere Garderobe), eine Badtüre, eine Toilettentüre (denn die war früher ein Schrank) und eine Kleiderschranktüre. Sie alle waren beklebt mit 40 Jahre alter Textiltapete. Da musste was neueres her. Wir fanden unsere geliebte Dschungeltapete von Erismann. Da fühlt man sich gleich wieder wie im brasilianischen Dschungel 🙂 Und weil sie uns so gut gefiel, tapezierten wir gleiche alle Türen im Camper mit der neuen Vliestapete.
Hallo Dschungel…


Wo wir nun schon so viel grün, Blätter, Pflanzen und Holztöne im Camper hatten, fehlten nur noch die Vögel. In Form von selbstgenähten Gardinen zogen also unsere neuen gefiederten Mitbewohner ein. Das Heck des Mercedes gleicht nun einer Vogelvoliere. Wir fühlen uns hier sauwohl 🙂


So – das war eine kleine Tour durch unser Wohnmobil. Wir sind schon etwas stolz, wenn wir uns die „Vorher Fotos“ anschauen. Uns gefällt es wahsinnig gut.
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