7 Tipps zum Reisen mit dem Wohnmobil in Schweden

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1. Füll deinen Wassertank kostenlos an der Tankstelle

Jeden Abend unserer Reise auf einem Campingplatz einkehren um Wasser in die Tanks zu füllen – das hatten wir nicht vor. Umso besser, dass es in Schweden an beinahe jeder Tanksstelle möglich ist, sich mit Wasser zu versorgen. „Luft & Vatten“ steht groß an den Metallschränken hinter den Tankstellen und kennzeichnet die Luft und Wasserversorgung. Gut zu Wissen! Vor allem für „Freisteher“ wie wir, die alle paar Tage ihr Haus auf Rädern auffüllen müssen, aber keine Lust auf einen Campingplatz haben…

2. Mach den Camper mückenfest

Der einsame Stellplatz direkt am See und rundherum nur Bäume, Wiesen und ab und zu schwimmt eine Ente vorbei. Ein Traum für jeden Camper! Doch Vorsicht – der See beheimatet Plagegeister und zwar millionenfach. Unzählig viele Seen und Flüsse gibt es in Schweden. In den Mittsommermonaten geht die Sonne je weiter man in den Norden fährt nur unmerklich kurz oder gar nicht unter. Die Temperaturen sind meist angenehm warm. Die perfekte Zeit für Millionen Mückenlarven um zu schlüpfen und sich an Campern satt zu saugen. Unser Wohnmobil Karl hat leider bis dato keinen Mückenschutz an den Fenstern. Entsprechend schutzlos waren wir den Biestern vor allem in den warmen Nächten ausgeliefert. Also unbedingt vor Abreise alle Fenster und Türen mit Fliegengitter versehen. Wir hatten stattdessen leider einige schlaflose Nächte…

3. Halte Ausschau nach Plätzen zum Freistehen

„Das ist hier ein Parkplatz für Angler. Sie dürfen hier nicht stehen!“ Nicht gerade die netteste Begrüßung, wenn man nach mehreren Stunden Fahrt einen Platz zum Schlafen gefunden hat. Wir standen an einem wunderbar ruhigen See, auf einem der 6 Parkplätze, von denen zu diesem Zeitpunkt nur einer von einem vermeintlichen Angler belegt war. Es war abends um 20:00h. Wie viele Angler sollten heute noch kommen? Da fühlt man sich erst mal etwas unwohl – stören wollen wir die schwedische Seeidylle ja nicht. Im Gespräch mit der Frau die gerade ihren Hund ausführte erfuhren wir dann, dass leider immer wieder Wohnmobile und Camper hier parken und ihren Müll am See zurück lassen.

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Der Anglersee – ein traumhafter Ort zum Freistehen mit dem Wohnmobil, sofern es gestattet wird

Da kann man die Anwohner des benachbarten Nests ja verstehen. Wer will schon, dass Touristen in der Nachbarschaft ihren Müll abladen. Nun gehören wir aber nicht zu den Schmutzfinken. Wir nehmen unseren Müll ausnahmslos wieder mit. Egal wo wir stehen, ob wir wandern oder uns sonst in der Natur aufhalten. Schade, dass das offenbar nicht alle so machen. So müssen freistehende Camper eben mit Vorurteilen rechnen, wenn sie einen schönen Platz für eine oder zwei Nächte in der Natur gefunden haben. 

Campingplatz, Stellplatz oder Frei?

Wir verbrachten gut vier Wochen in Schweden. Im Schnitt standen wir 1-2 Tage pro Woche auf einem Campingplatz oder Stellplatz für Wohnmobile. Der günstigste Platz berechnete 19€ die Nacht, der teuerste 26€ – beide Preise sind ohne Strom. Da kommt einiges zusammen an Ausgaben, hätten wir jeden Tag auf einem Platz gestanden. Ein klarer Vorteil eines offiziellen (kostenpflichtigen) Stellplatzes ist das (meistens) vorhandene Wifi. Ohne Internet keine neuen Blogbeiträge, kein Emails abrufen und keine Recherchen zu den nächsten Sehenswürdigkeiten oder der nächsten Route.

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Auf dem Stellplatz „Skeda Strand“ in Rydaholm, Südschweden

Ziemlich doof. Auch das Müllentsorgen gestaltete sich manches Mal schwierig, denn nicht selten gab es zwar Rastplätze an Schwedens Autobahnen aber keine Mülleimer. Da fährt man dann gezwungenermaßen seinen Müll ein paar Tage durch die Gegend, bis zum nächsten Campingplatzaufenthalt, wo es Müllcontainer gibt. Der für uns größte Nachteil eines Camping- oder Stellplatzes sind jedoch die vielen anderen Gäste. Wir haben lieber unsere Ruhe und das Beäugtwerden und regelrechte Sehen und Gesehen werden auf manchen Campingplätzen ist nicht unser Ding. Ab in die Natur! Aber alles hat eben Vor- und Nachtteile.

4. Weniger ist Mehr – Überlege dir gut wie viel du fahren willst

In 3 Wochen bis hoch ans Nordkapp? – Puhh, das kann man schon mal machen. Wer ein schnelles Reisemobil hat, gerne lange Strecken fährt und Natur am liebsten aus dem Fenster des Campers betrachtet, hat daran sicher Spaß. Abgesehen davon, hat natürlich auch nicht jeder das Glück so viel Zeit am Stück zum Reisen zu haben wie wir. Da können wir uns wirklich glücklich schätzen.

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On the Road… auf dem Weg nach Norden – irgendwo in Schweden

Wer die große Nordkapp Tour plant, sollte sich einfach bewusst sein, dass Schweden unheimlich viel zu bieten hat. Ein traumhafter Platz am See reiht sich an den nächsten und die Freiheit zu haben sagen zu können „los, hier bleiben wir ein paar Tage“ ist unheimlich viel wert. Bei straffen Zeitplänen und endlosen Kilometern die gefahren werden wollen bis man das Nordkapp erreicht, ist das nicht so leicht möglich. Manchmal muss man Prioritäten setzen. Wir haben uns entschieden, nicht bis zum Nordkapp zu fahren, sondern stattdessen ein paar ruhige Tage auf den Lofoten zu verbringen. Weniger Fahrerei – mehr genießen. Eine Reise wert ist das Nordkapp aber mit Sicherheit.

5. Probier das „Dagens Rätt“

Beim ersten Supermarkt-Einkauf in Schweden waren wir positiv überrascht. Im Vorfeld hatte uns jeder Schwedenkenner vor den hohen Preisen für Lebensmittel gewarnt. Entsprechend gut hatten wir uns im vornherein mit Vorräten ausgerüstet. Vor Ort stellten wir dann fest, dass die Preise für die meisten Lebensmittel in etwa mit denen „teurerer“ Supermärkte in Deutschland vergleichbar waren. Manches ist günstiger (wie Blaubeeren oder manches Fleisch), manch andere Lebensmittel sind dafür aber teurer.

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Ein Stellplatz am See mit unvergesslichem Sonnenuntergang – der Traum jedes Wohnmobilreisenden

Je weiter wir in Schweden dann Richtung Norden führen, desto teurer wurden auch die Lebensmittel in den Supermärkten. Vor allem frisches Obst und Gemüse geht da ganz schön ins Geld. Ab und zu gingen wir da lieber ins Restaurant. Das schwedische Tagesgericht „Dagens Rätt“ (meist Mittags) bekommt man beinahe in jedem Restaurant. Für 12,50€ aßen wir z.B. hervorragend im Restaurant des Jamtli Museum in Östersund, mit Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise sowie Getränken und Tee/Kaffee. Da kann man nicht meckern und das Dagens Rätt ist (egal wo in Schweden) einen Versuch wert. 

6. Füll dein Campinggas rechtzeitig auf

… und nimm eine Ersatzflasche mit! Die Alternative ist, sich eine der unzähligen verschiedenen Varianten an schwedischen Gasflaschen zuzulegen und diese dann füllen lassen. Wir hatten vor allem im Norden Schwedens Probleme einen Gashändler zu finden, der deutsche Flaschen füllt. Letztendlich wurden wir fündig. Eine Liste mit entsprechenden Anlaufstellen in schwedisch Lappland findest du in unserem Beitrag Wo füllt man seine deutsche Gasflasche in Schweden?

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An den Stromschnellen des Storforsen Naturreservats

7. Genieße die Natur in Schweden!

Unzählige Outdooraktivitäten lassen einem die Qual der Wahl, wie man seinen Urlaub in Schweden am besten verbringen soll. Ob Kayak fahren, Wandern in den herrlichen Nationalparks, Angeln, Mountainbiking oder Schwimmen in einem der unzähligen Seen. Schweden will erlebt werden!

Ein Naturerlebnis der besonderen Art ist die Mitternachtssonne. Für die Schweden sind die hellen Nächte der gerechte Ausgleich für die dunklen Wintermonate. Für uns war es unvorstellbar – bis wir es erlebten. Eine Sonne die nicht untergeht und Tag und Nacht scheint. Das muss man einmal erlebt haben, wie wir im Abisko Nationalpark.

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Zur Mitternachtssonne im Abisko Nationalpark, nördliches Schweden

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